Dienstag, 2. April 2024
Thesion oder Theseion?
Freitag, 1. März 2024
Eisenach - Die Stadt von Bach und Luther ist einen Besuch wert
Ich kenne Eisenach seit Anfang der 1990er Jahre und war seit dem immer wieder mal in der Stadt.
Eisenach: links die Wartburg, rechts die Stadt |
Die ältesten Siedlungsspuren sind etwa 5.500 Jahre alt. Im 8. Jahrhundert ließen sich Franken am Petersberg nieder. Seit dem ist die Gegend durchgehend besiedelt.
Im Mittelalter stand Eisenach in hoher Blüte. Die heilige Elisabeth kommt von hier, der bei der Wartburg ausgetragene Sängerwettstreit war das Woodstock seiner Zeit. Dank eines Handelsweges ging es der Stadt gut. Martin Luther verbrachte einige Zeit auf der Wartburg, wo er die Bibel auf Deutsch übersetzte. Johann Sebastian Bach stammt von hier und schließlich ging mit dem Wartburgfest von hier ein Signal der Freiheit aus. Mit gutem Grund kann man sagen, dass Eisenach eine der Geburtsstätten der deutschen Demokratie ist.
Es lohnt sich wirklich, hier einmal herzufahren und sich ein paar Tage Zeit zu nehmen, um die Stadt zu besichtigen.
Sonntag, 18. Februar 2024
Rom: Spaziergang am Ufer des Tibers
Wenn Du nach Rom kommst, habe ich einen Tipp für Dich. Mach einen Spaziergang am Ufer des Tiber.
Rom: Blick vom Ufer des Tiber auf die Engelsburg |
Am Pfad, der am Tiberufer entlang führt, habe ich keine Personen wahrgenommen, von denen eine Gefahr ausgehen könnte. In der Nacht würde ich da nicht entlang laufen. Das gebe ich zu. Aber tagsüber ist das ein wirklich toller Spaziergang.
Dienstag, 2. Januar 2024
Wiesbaden: Reste von Ruinen am Fasanerieweg
Stell Dir vor, Du gehst durch die Gegend. Auf einmal stößt Du auf etwas, das Du an dieser Stelle nicht erwartet hast. Eine echte archäologische Sensation?
keine römische Ruine, sondern ein modernes Relikt |
So ging es mir bei einem Gang durch den Wald in der Nähe des Fasaneriewegs in Wiesbaden.
Auf einmal stand ist vor einem Stein, der ganz klar behauen war. Habe ich hier das Kapitell einer Hinterlassenschaft der Römer gefunden?
Ganz klar: Wiesbaden war in römischer Zeit besiedelt. Die Römer wussten die heißen Quellen zu schätzen, und im Umland wurde Wein angebaut. Haben wir hier etwas aus dem repräsentativen Teil einer Villa Rustica vor uns?
Ganz klar nein. In der Nähe des Fundorts dieses Steins war früher ein Schießstand, der in den 1920er Jahren von der Reichswehr eingerichtet worden war. Dazu gibt es auf einem Blog eine ganze Menge Bilder. Egal wen ich befragt habe: Man sagte mir, dass dieser Stein Teil eines Gebäudes, das zur Schießanlage gehörte. Also sprechen wir über die 1920er Jahre, nicht über die römische Antike. In der Tat sind die Reste der Schießanlage nicht weit. Das kann man alles noch gut sehen. Ich finde, sowas ist auch eine spannende Geschichte.
Also: Immer schön die Augen auf. Das gilt auch und gerade heutzutage. Am Wegesrand tauchen immer wieder interessante Kleinigkeiten auf, wie dieser behauene Stein. Und dahinter kann sich durchaus eine Story verbergen, die weit über das hinausgeht, was man zuerst einmal sieht.
Sonntag, 24. Dezember 2023
Weihnachten in Griechenland
Das Kreuz vor einer Kirche |
Der christliche Glaube ist in Griechenland zumindest in der Öffentlichkeit viel wichtiger als bei uns. Ich denke, dass das mit der Rolle der orthodoxen Kirche während der osmanischen Besatzung zusammenhängt. Das wirkt bis heute nach. Auf dem Foto seht Ihr ein Kreuz, das ich auf Santorin bemerkt habe.
Am Morgen des 24. Dezember ziehen Kinder von Haus zu Haus. Sie singen Lieder und erhalten dafür etwas Geld. Das ist ähnlich wie bei uns mit den Sternensingern. Die Kinder verkünden Christi Geburt.
Die Geschenke bringt nicht der Weihnachtsmann. Dafür ist der Heilige Vasilios zuständig. Früher kamen die Geschenke am 1. Januar. Heute kommen sie oft schon am 24. oder 25. Dezember.
Wer einen Kamin hat, lässt den während der 12 heiligen Nächte brennen. Eine alte Legende besagt, dass die Kobolde zu Christi Geburt aus der Unterwelt entfliehen und die Menschen 12 Tage lang ärgern. Durch das Feuer im Kamin kann man sie sich aus der Bude halten. Die kleinen Dämonen heißen übrigens Kalikanzari.
Ansonsten ist vieles ähnlich wie bei uns: Die Familie kommt zusammen und man geht in die Kirche.
Da sage ich nur eines: Frohe Weihnachten für Euch!
Freitag, 1. Dezember 2023
Roland über griechische Märchen
Ich möchte Euch auf ein Video aufmerksam machen, dass ich im Märchen-Kanal des Hellas Blog veröffentlicht habe. Darin erzähle ich Euch, was ich über Märchen aus Griechenland weiß. Ich wünsche Euch viel Spaß beim Zuhören.
Mittwoch, 1. November 2023
Die Heidenmauer in Wiesbaden
Die Heidenmauer in Wiesbaden ist vermutlich das älteste
Bauwerk, das in dieser Stadt heute noch existiert. Sie ist ein Gruß aus der Zeit, als die Römer in diesem Teil Germaniens herrschten.
Die Heidenmauer in Wiesbaden |
Vermutlich hat man die Heidenmauer um 370 nach Christus erbaut. Genau ließ sich das bislang nicht klären. Auch konnte ihr ursprünglicher Zweck bis heute nicht ermittelt werden.
Ihr findet die Heidenmauer am Römertor in Wiesbaden. Sie ist
von der Straße her zu besichtigen. Wenn Ihr mal in der Stadt seid, dann lohnt
es sich da mal hinzugehen.
Das neben der Heidenmauer befindliche Römertor stammt übrigens
nicht aus der Zeit der Römer. Zu Ende des 19. Jahrhunderts hat man die
Heidenmauer an dieser Stelle durchbrochen, um eine Straße durch sie
hindurchzuführen. Es wurde so errichtet, wie man sich damals ein römisches Tor
vorstellte. Wie man heute weiß, war da sehr viel Fantasie im Spiel.
Samstag, 28. Oktober 2023
28. Oktober: Ochi-Tag in Griechenland.
Am 28. Oktober 1940 sagte der griechische Diktator Ioannis Metaxas Nein zu einer Forderung des faschistischen Italiens, den Truppen der Achsenmächte den Einmarsch in Griechenland zu erlauben.
Das Wort 'nein' heißt auf Griechisch όχι. In lateinischen Buchstaben schreibt man das ochi.Dienstag, 3. Oktober 2023
Oktober ist ein toller Monat für einen Besuch auf Santorin
Freitag, 15. September 2023
Schiff vom Typ Neumagen auf einer Münze
Im Museum für Antike Schifffahrt in Mainz sind einige römische Münzen ausgestellt, auf denen Schiffe zu sehen sind.
Heute zeige ich Euch eine Münze, auf der ein Schiff vom Typ Neumagen zu sehen ist. Im Gegensatz zur Abbildung auf dem Grabrelief werden darauf aber keine Weinfässer transportiert. Dieses Schiff war im militärischen Einsatz, für den dieser Schiffstyp auch konzipiert war.
Es handelt sich um einen Quinar des Allectus. Er wird auf 294 n.Chr. datiert. Die Abbildung auf einer Münze macht Sinn, wenn viele Menschen den Typus dieses Schiff erkennen.
Allectus versuchte den ganz großen Griff nach der Macht. Er wollte Kaiser werden. Er gilt als Ursupator, er wollte ein Gegenkaiser sein zu Diokletian und Maximian. Damit die Menschen seine Macht erkennen konnten, ließ er Münzen prägen, auf denen Militärschiffe zu sehen sind. Letzten Endes scheiterte er und musste seine Ambitionen mit dem Leben bezahlen.
Sonntag, 3. September 2023
Das Neumagener Weinschiff
Im März habe ich Euch die Darstellung eines kleinen Frachtbootes gezeigt, auf dem Weinfässer transportiert wurden. Heute möchte ich auf ein größeres Schiff eingehen, das in römischer Zeit vermutlich Wein transportiert hat.
Im Museum für Antike Schifffahrt in Mainz ist die Replik des Neumagener Weinschiffs zu sehen. Es handelt sich um die Bekrönung eines Grabmals. Gefunden wurde das Relief 1878 in Neumagen.
Das Neumagener Weinschiff |
Zu sehen ist ein Schiff mit mehreren Personen und mit Weinfässern darauf. Diese Komposition lohnt einen näheren Blick.
Das Schiff ist von seinem Typ her ein Kriegsschiff, kein Transportschiff. Das erkennt man an seinem schlanken Bau, den Rudern und den Fabeltieren an beiden Schiffsenden. Ein Transportschiff wäre breiter gebaut, um mehr Fracht aufnehmen zu können. Zudem hätte es Segel, keine Ruderer. Denn die nehmen wertvollen Frachtraum weg.
In den Fässern wurde vermutlich Wein transportiert. Das war die wertvollste Fracht für Fässer. Theoretisch denkbar wären auch Bier oder Schüttgut. Aber da hier relativ wenige Fässer von Ruderern transportiert wurden, nehme ich an, dass es sich um das wertvollste Frachtgut gehandelt haben muss: Wein. Dieser Aufwand würde sich sonst nicht lohnen.
Die dargestellten Personen sind wahrscheinlich Ruderer. Dass die Proportionen nicht stimmen, ist für Abbildungen in der damaligen Zeit nicht ungewöhnlich.
In welchem Zusammenhang das Schiff eingesetzt wurde, ist unbekannt. Möglicherweise hat das römische Militär Wein zur Versorgung der eigenen Truppen transportiert. Dagegen spricht aber, dass das Relief Teil eines Grabes war. Es muss ein Bezug zu der Person gegeben haben, die dort beigesetzt wurde. Ich vermute, dass hier ein Fernhändler beerdigt wurde, der mit dem Militär enge geschäftliche Beziehungen pflegte. Sein Leben und Wirken ließe sich mit diesem Relief gut zusammen fassen.
Sonntag, 20. August 2023
Müll am Strand - ein Phänomen nicht nur in Griechenland
Santorin: Müll am Strand gibt es auch hier
Anfang Juli 2022 habe ich Euch vom tollen Strand in Perissa auf Santorini vorgeschwärmt.Müll am Strand |
Im Großen und Ganzen ist der Strand sehr sauber. Ich habe dort aber auch schon Müll liegen sehen. Das seht Ihr auf dem Foto.
Mittwoch, 9. August 2023
Das Forum Romanum in Rom
Das Forum Romanum - Zentrum des antiken Rom
Die Zentren des öffentlichen Lebens im antiken Rom waren die Foren. Das älteste von ihnen ist das Forum Romanum.
Das Forum Romanum |
Auf dem Forum befinden sich zahlreiche historisch sehr bedeutsame Gebäude - oder zumindest deren Ruinen.
Beeindruckend finde ich die Triumphbögen und die Überreste der vielen Tempel. Der Tempel der Vestalinnen war sehr wichtig, seine Anlage erinnert mich an spätere Klöster. Die Vestalinnen lebten hier ähnlich wie heute die christlichen Nonnen. Das Gebäude der Curia Iulia ist wieder aufgebaut, hier tagte früher der römische Senat. In der Nähe steht die Rostra, dort wurden die großen Reden an das Volk gehalten.
Die auf dem Forum befindlichen Monumente lassen sich grob ein drei Gruppen einteilen:
- Religiöse Gebäude
- Weltliche Bauten des römischen Staates
- Marktplätze
Es gab keine ausdrückliche Trennung der drei Funktionen. Im Saturn-Tempel wurde der römische Staatsschatz verwahrt. Im Tempel der Vesta haben die Römer ihre Testamente hinterlegt, damit diese nach ihrem Tod nicht „verschwinden“ konnten oder „geändert“ wurden.
Nachfolgend führe ich die wichtigsten Bauten auf. Im Laufe der nächsten Monate folgen zu einzelnen davon Beiträge im Blog.
Religiöse Gebäude
Die wichtigsten religiösen Stätten im Bereich des Forum Romanum waren:
- Concordia-Tempel
- Dioskuren-Tempel (Tempel des Castor und Pollux)
- Doppeltempel der Venus und der Roma
- Janus-Tempel
- Juturna-Quelle
- Tempel der Vesta
- Tempel des Antoninus Pius und der Faustina
- Tempel des Divus Iulius (Cäsar-Tempel)
- Tempel des Romulus
- Tempel des Saturn
- Tempel des Vespasian und des Titus
- Volcanal
Weltliche Bauten
Da das Forum Romanum das politische Zentrum Roms war, finden sich hier viele Bauten mit staatlicher Funktion. Hier sprechen wir nicht nur von Orten der staatlichen Macht wie der Rostra oder der Curia Julia. Auf dem Forum gibt es auch mehrere Triumphbögen, mit denen Feldherren geehrt wurden (die dabei aber auch eine propagandistische Funktion hatten). Die wichtigsten weltlichen Bauten sind:
- Carcer Tullianus
- Comitium
- Curia Iulia
- Phokas-Säule
- Rostra
- Triumphbogen des Septimius Severus
- Triumphbogen des Titus
Wirtschaftsgebäude
Die Funktion als Marktplatz hat das Forum Romanum nie verloren. Das sehen wir an Basiliken, die wir uns als große Markthallen vorstellen dürfen:
- Basilica Aemilia
- Basilica Iulia
- Maxentius-Basilica
In den kommenden Monaten werde ich über einzelne dieser antiken Stätten schreiben.
Dienstag, 1. August 2023
Reste einer römischen Signalstation in Bad Nauheim
Signalstation des römischen Limes in Bad Nauheim.
Direkt bei Bad Nauheim liegt der Johannisberg. Wenn Du hoch gehst, kommst Du zu den Resten eines Turms aus der Römerzeit. Er ist Teil des Limes und damit Teil des UNESCO Weltkulturerbes.
Fundament der römischen Signalstation auf dem Johannisberg in Bad Nauheim |
Hier war ein Signalturm. Der Limes wurde von solchen Türmen gesichert, den denen eine kleine Mannschaft stationiert war.
Die Türme befanden sich in Sichtweite. Die Wachen haben sich regelmäßig Signale gegeben. So wussten die anderen, dass alles in Ordnung war. Und war Gefahr in Verzug, so konnten die Mannschaften sich im Turm verschanzen und ein Zeichen an den nächsten Turm geben. So wussten die dort stationierten Soldaten Bescheid, konnten helfen oder weitere Truppen herbeirufen. In der Nähe gab es mehrere Kastelle, zum Beispiel die Saalburg oder das Kohortenkastell Arnsburg.
Sonntag, 16. Juli 2023
Titus hat den Tempelschatz von Jerusalem geplündert
Im Mai habe ich in einem Beitrag vom Titusbogen auf dem Forum Romanum erzählt. Er wurde für Kaiser Titus errichtet. Titus hat den Aufstand in Judäa niedergeschlagen und den Tempel in Jerusalem zerstört.
Darstellung der Plünderung im Titusbogen |
Heute möchte ich auf diese Plünderung eingehen. Im Titusbogen gibt es ein Relief, auf dem die Beute der Römer zu sehen ist.
Auf dem Bild seht Ihr römische Soldaten, die jüdische Sklaven zwingen, die Beute aus dem Tempel fortzuschaffen.
Auffällig ist vor allem der siebenarmige Leuchter, die goldene Menora. Solche Leuchter sind ja bis heute noch in Gebrauch, nicht nur bei Juden.
Über den späteren Verbleib des Tempelschatzes gibt es ja die wildesten Spekulationen. Manche meinen, er sei dem Hunnenkönig Attila als Beigabe mit ins Grab gelegt worden. Andere meinen, der Gotenkönig Alarich habe den Tempelschatz aus Rom mitgenommen. Weitere Spekulationen will ich gar nicht wiedergeben.
Persönlich glaube ich, dass der Tempelschatz zum größten Teil von den Römern ausgegeben und verbraucht wurde. Anders ist es nicht möglich, einen Bau wie zum Beispiel das Kolosseum aus ihm zu bezahlen. Auch der Templum Pacis (Friedenstempel) in Rom und das Theater von Daphne bei Antiochia sind aus Mitteln des Tempelschatzes finanziert worden. All diese Bauten wären nicht möglich gewesen, wenn der Schatz beisammen geblieben wäre.
Möglicherweise sind besonders repräsentative Teile des Schatzes aufbewahrt worden. Ob davon etwas bis in die heutige Zeit überdauert und je wieder der Öffentlichkeit bekannt wird, ist ein anderes Thema. Das wäre ein sehr großer Zufall.
Samstag, 1. Juli 2023
Die Nohoch Mul-Pyramide in Cobá
Die Nohoch Mul-Pyramide in Cobá (Mexiko) |
Die Figur des stürzenden Gottes |
Donnerstag, 15. Juni 2023
Santorin - die Insel des Lichts
Die Caldera von Santorin Foto von Christiane Großimlinghaus |
Donnerstag, 1. Juni 2023
Woher hat der Binger Mäuseturm seinen Namen?
Wisst Ihr, woher die Binger Mäuseturm seinen Namen hat? Er steht am heutigen Binger Loch. Die Geschichte, die sich hinter dem Namen verbirgt, ist echt gruselig.
Hatto soll sehr hartherzig gewesen sein. Es kam zu einer großen Hungersnot. Die Armen im Lande bettelten um Korn, das in den Speichern reichlich vorhanden war. Hatto war genervt und ließ die Bettelnden in eine Scheune sperren.
Gegen Ende des 10. Jahrhunderts gab es in Mainz einen Erzbischof mit Namen Hatto. Bingen gehörte damals zum Mainz. Das war schon der 2. Hatto, weshalb er in den Geschichtsbüchern als Hatto II genannt wird.
Die Scheune ließ Hatto von seinen Schergen anzünden. Die Schreie der Sterbenden kommentierte er mit "Hört Ihr die Kornmäuslein unten pfeifen?"
In diesem Moment kamen tausende von Mäusen in die Gemächer des Bischofs. Ihre schiere Masse hat Hatto und seine Bediensteten in die Flucht geschlagen.
Sicherheit suchte Hatto auf der Insel bei Bingen, im Mäuseturm. Dort schloss er sich ein. Das aber nützte ihm nichts. Die Mäuse spürten ihn auf und fraßen ihn bei lebendigem Leibe auf.
So musste Hatto für seine Hartherzigkeit und für das Verbrechen an den bettelnden Menschen büßen. Zur Erinnerung daran heißt der Turm seit dem der "Mäuseturm".
Sonntag, 14. Mai 2023
Der Titusbogen in Rom
Auf dem Forum Romanum steht ein ganz besonderer Triumphbogen. Er wurde zu Ehren des Kaisers Titus errichtet und erinnert an seinen Sieg über die Aufständischen in Judäa.
Der Titusbogen auf dem Forum Romanum |
Im Jahr 70 n.Chr. eroberte Titus Jerusalem und zerstörte Stadt und Tempel. Den Tempelschatz plünderte Titus, damit konnte die Errichtung des Kolosseums finanziert werden.
Hierbei handelt es sich um den älteren Triumphbogen, der aus dem antiken Rom noch erhalten ist.
Dieser Bogen ist eintorig. Ein zweiter Bogen - mit drei Toren - soll schriftlichen Quellen zufolge in der Nähe des Circus Maximus gestanden haben. Dessen Fundamente sind erst 2014/15 im Rahmen von Ausgrabungen entdeckt worden.
Mit Titus Sieg im Judäischen Aufstand endete in gewisser Hinsicht die Existenz Israels in antiker Zeit. Judäa wurde eine selbständige römische Provinz. Der Tempel wurde zerstört, die Juden verloren ihr kulturelles und religiöses Zentrum. Es gab keinen Hohepriester mehr, die vom Priesteradel getragene Gruppierung der Sadduzäer verschwand. Sehr viele Juden wanderten aus, sowohl in übrige Römische Reich als auch nach Persien.
Eine interessante Geschichte zu diesem Bogen gibt es aus der Neuzeit.
Als der Staat Israel in der Nacht des 14. Mai 1948 ausgerufen wurde, versammelte sich die jüdische Gemeinde Roms mit dem italienischen Oberrabbiner unter dem Titusbogen. Die Menschen hielten hier eine Gedenkfeier für Israel ab.
Heute ist der Jahrestag der Gründung des Staates Israel. Mit diesem Beitrag über den Titusbogen möchte ich nicht nur von diesem erzählen. Vor allem geht es mir heute um die Versammlung der Juden Roms im Jahr 1948. Ich finde, das ist eine sehr schöne Geschichte.
Freitag, 14. April 2023
Akrotiri: Die vor der großen Eruption vergessenen Möbel
Möbel in den Ruinen von Akrotiri |
Das kann man in den Ruinen von Akrotiri sehen. Dort haben die Leute ihre Möbel vor das Haus gestellt, ehe sie die Insel verlassen haben. Dort blieben sie stehen. Der Vulkan brach aus. Die Menschen kehrten nie zurück.
Bei den Ausgrabungen hat man die Spuren dieser Möbel gefunden. Die Möbel selbst bestanden aus organischem Material: Holz, Leder oder Stoff. Das Material ist in der Hitze des Vulkanausbruchs vergangen.
Was man gefunden hat, waren Hohlräume in der Lavaasche. Die Archäologen haben diese ausgegossen. So sind die Möbel wieder sichtbar geworden.
Mich hat es sehr berührt, diese Möbel in den Ruinen stehen zu sehen. Sie erzählen die Geschichte von Menschen, die damit rechneten zurück kehren zu können.
Übrigens: Wenn Du nach Athen kommst, kannst Du solche Möbel auch im Archäologischen Nationalmuseum sehen.